Enstehung und Gründung
Die Idee zur Gründung einer Seniorenliga entstand im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Jungseniorenliga Niedersachsen im Jahr 1998 in Syke. Zahlreiche Spieler hatten inzwischen das Seniorenalter erreicht, sodass eine parallele Liga für ältere Jahrgänge nahelag.
Initiator der Gründung war Hugo Gabler, Kapitän der Jungsenioren des GC Tietlingen. Mit einem Rundschreiben an alle in der Jungseniorenliga organisierten Clubs lud er am 8. April 1998 zur Gründungsversammlung nach Verden ein.
Anwesend waren Vertreter der Golfclubs:
- GC Euregio Bad Bentheim
- GC Sittensen
- GC Verden
- GC Worpswede
- GC Wümme
Die Versammlung beschloss die Gründung der Seniorenliga Niedersachsen. Hugo Gabler wurde zum ersten ehrenamtlichen Ligaleiter gewählt. Grundlage der neuen Liga bildete eine Spielordnung, die sich bewusst an den Erfahrungen der Jungseniorenliga orientierte.
Erste Jahre (1998-2001)
Im Gründungsjahr 1998 startete die Liga mit acht Mannschaften, aufgeteilt in zwei Gruppen. Pro Spieltag wurden zwei Vierer und vier Einzel ausgetragen. Eine Mannschaft bestand aus mindestens vier und maximal acht Spielern. Gespielt wurde auf drei verschiedenen Plätzen greenfeefrei.
Nach einem Artikel im Golfjournal meldeten sich noch im selben Jahr vier weitere Clubs:
- GC Artland
- GC Gutshof Papenburg
- GC Osnabrück
- GC Thülsfelder Talsperre
Dadurch wurde eine dritte Gruppe eingerichtet. Die Liga etablierte sich schnell und gewann stetig neue Mitglieder.
Entwicklung ab 2002
Mit zunehmender Größe wurden Organisation und Spielordnung angepasst. Ab 2002 galten folgende Regelungen:
- Eine Mannschaft besteht aus sechs Spielern.
- Gespielt werden Einzellochspiele in Bruttowertung.
- Jede Gruppe umfasst bis zu sechs Mannschaften.
- Pro Saison finden fünf Spieltage statt.
Eingeführt wurde ein pyramidenförmiges Ligasystem:
- Liga 1: 2 Mannschaften
- Liga 2: 4 Mannschaften
- Liga 3: 8 Mannschaften
Am Saisonende stiegen jeweils zwei Mannschaften ab, deren Plätze durch die besten Teams der unteren Liga aufgefüllt wurden.
Geselligkeit und Gemeinschaft
Von Beginn an war das gesellige Miteinander fester Bestandteil der Liga.
- Vor jeder Runde findet ein gemeinsames Frühstück statt.
- Nach den Spielen folgt traditionell ein gemeinsames Essen gegen Kostenbeteiligung.
- Zum Saisonende wird für die Mannschaftskapitäne ein Jahresabschluß-Turnier durchgeführt, das bis heute große Beliebtheit genießt.
Expansion und neue Altersklassen
Nach zehn Jahren gab Hugo Gabler die Ligaleitung ab. Zum Nachfolger wurde Eckard Seeling (GC Euregio Bad Bentheim) gewählt. Unter seiner Leitung setzte sich das Wachstum fort:
- Ab 2010 durften Clubs bis zu vier Mannschaften stellen.
- Zusätzlich wurde eine Altersklasse ab 70 Jahren eingeführt, um demografischen Entwicklungen Rechnung zu tragen.
Öffnung über Niedersachsen hinaus
Bis 2012 war die Liga ausschließlich für Clubs des GVNB (Golfverband Niedersachsen-Bremen) zugänglich. Auf Beschluss der Kapitänsversammlung öffnete sie sich auch für Clubs anderer Landesverbände und wurde in Golf Seniorenliga Nord (GSN) umbenannt. Zeitgleich ging eine neue Internetpräsenz online.
Beitritte aus angrenzenden Verbänden:
- 2013: GC Magdeburg (LGV Sachsen-Anhalt, bis 2017), GC Am Hockenberg (GV Hamburg)
- 2014: GC St. Dionys, GC Buchholz-Nordheide (beide GV Hamburg)
- 2021: GC Buxtehude (GV Hamburg)
Viele dieser Clubs liegen zwar geografisch in Niedersachsen, sind jedoch aufgrund ihrer Nähe zu Hamburg Mitglied im dortigen Golfverband.
Konflikt mit dem GVNB (2015-2017)
Am 4. März 2015 wurde zwischen der GSN und dem GVNB ein Kooperationsvertrag geschlossen, um die Gemeinnützigkeit des Ligabetriebs abzusichern. Der GVNB kündigte den Vertrag jedoch zum 31. Dezember 2015 und gründete eigene Herrenligen in den Altersklassen 50, 65 und 70.
Ab 2016 existierten somit zwei parallele Ligasysteme in Niedersachsen und Bremen. Rund 30 Clubs mit etwa 100 Mannschaften wechselten vom GSN zum GVNB.
Ein Entscheid des Finanzamts Northeim (2017) stellte schließlich klar, dass die Gemeinnützigkeit der Golfclubs durch den GSN-Ligabetrieb nicht gefährdet sei. Dennoch wirkte sich die Auseinandersetzung nachhaltig auf die Entwicklung der GSN aus.
Gegenwart und Fazit
Heute blickt die Golf Seniorenliga Nord auf eine über 25-jährige Geschichte zurück. Sie entstand aus der Initiative engagierter Mannschaftskapitäne, entwickelte ihr Ligamodell kontinuierlich weiter und öffnete sich über Niedersachsen hinaus.
Die GSN ist mehr als ein sportlicher Wettbewerb:
- Sie fördert den generationenübergreifenden Austausch.
- Sie verbindet Fairness, Freude am Spiel und Geselligkeit.
- Sie hat sich zu einer festen Größe im norddeutschen Golfsport etabliert.